Startseite
|
||
Hoffnungen und Neuanfang - 2008In den letzten Jahren des Bürgerkriegs ist die einst schlagkräftige Rettungshundestaffel auf gerade noch zwei Schäferhündinnen zusammengeschrumpft. Die Tiere starben im Laufe der Zeit alters-, krankheits- oder unfallbedingt. Im Prinzip muss die Staffel wieder komplett neu aufgebaut werden. Die Schäferhündin Zenti starb während des Maoistenkrieges. Sie ziert das Emblem der Staffel.
Rettungshündin Susi, die zusammen mit ihrer Schwester Sarah den Rest der einstigen Staffel darstellt.
Auch an der Einsatzmannschaft ist der Bürgerkrieg nicht ohne menschliche Tragödien vorbei gegangen. Während die Schüler in einer Nacht- und Nebelaktion vor den Einberufungskommandos der Maoisten in Sicherheit gebracht werden konnten, starb Uncle Mohan, der Koch der Staffel, 2004 bei einem Unfall - zwei Jahre, nachdem bereits der Hundeführer Prem Magar, sein Bruder, im Maoistenkrieg spurlos auf seinem Weg von seinem Zuhause nach Kathmandu verschwand und seither als verschollen gilt. Uncle Mohan, der verstorbene Koch der
HRSDN Ingo und seine Mannschaft fehlte nach Kriegsende das Geld, um neue Hunde zu kaufen. Zwar brachten die politischen Veränderungen große Hoffnungen auf die Zukunft, aber realistisch betrachtet war die Rettungshundestaffel eigentlich an ihrem organisatorischen Ende angekommen und alle Zukunftspläne verschwanden in der Schublade. Alle rechneten eigentlich damit, dass die Rettungshundearbeit komplett eingestellt werden würde und die HRDSN sich zukünftig ausschließlich auf medizinische Hilfe beschränken würde. Hinzu kam, dass die Schließung der Schule in Shyauli Bazaar näher rückte. Die Kinder waren alt genug, um in Pokhara auf weiterführende Schulen zu wechseln und für einen Erhalt der Schule waren nicht genug kleine Kinder in Shyauli vorhanden. Auch hier hatte längst die Landflucht eingesetzt, die junge Eltern in die größeren Orte und Städte zog. Als dieser Prozess absehbar wurde, beschloss man den Wechsel der Kinder nach Pokhara für das Frühjahr 2009.
Der Tourismus, der in den Jahre vor
und anfangs auch während des Maoistenkrieges für Einnahmen aus
Lodge und Restaurant sorgte, nahm in den letzten Jahren nicht nur
wegen der Unruhen zusehends ab. Neu gebaute Straßen leiteten den
Strom der Trekkingtouristen großzügig an Shyauli vorbei, so dass
auch hier die Einnahmen drastisch zurück gingen. Zwar erlebt der
Tourismus in Nepal insgesamt einen massiven Aufschwung seit der Krieg
vorbei ist, in Shyauli merkte man bislang davon trotz aller
anfänglicher Euphorie leider durch den Straßenbau nichts. Bei aller Sorge um die finanzielle Zukunft schöpfte die Staffel im Spätsommer 2008 wieder neue Hoffnung auf ein Fortbestehen und den Wiederaufbau ihrer ureigensten Aufgabe: Die Aktion „Rettungshunde für Nepal“ wurde ins Leben gerufen und sorgte mit vier neuen Hunden, Material und Spendengeldern für einen Neuanfang. Auch wenn der Start unter den gegebenen Voraussetzungen alles andere als leicht werden sollte, „Rettungshunde für Nepal“ brachte eine weltweite Hilfsaktion für die einzige Rettungshundestaffel in Nepal ins Rollen...
|
||
© 2008 by D. Neika • webmaster |