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Wozu Rettungshunde?Rettungshunde werden immer dann eingesetzt, wenn Menschen vermisst werden oder verschüttet wurden. Durch ihren enormen Geruchssinn, der 100 Millionen mal stärker ausgebildet ist als der des Menschen, sind sie in der Lage, menschlichen Geruch auch über große Distanzen, durch Schichten von Trümmern und Erdreich und sogar unter Wasser aufzuspüren. Sie können die Spur eines Menschen auch noch nach Tagen verfolgen. Man unterscheidet verschiedene Ausbildungsbereiche:
Die
Trümmersuche, bei der die Hunde unter zerstörten Häusern
verschüttete Personen suchen und durch Bellen und Scharren anzeigen,
etwa nach Erdbeben, Erdrutschen oder Gasexplosionen.
Der große Vorteil gegenüber technischen Hilfsmitteln ist die enorme Schnelligkeit, mit der Hunde die Vermissten orten können sowie ihre Vielseitigkeit und die relativ niedrigen Kosten für ihre Anschaffung und ihren Unterhalt. Es gibt keine technischen Ortungsgeräte, die den Rettungshund ersetzen könnten. Dadurch sind Rettungshunde ein unverzichtbarer Bestandteil des Katastrophenschutzes und der Such- und Rettungsdienste geworden. Sie sind aus der Vermisstensuche nicht mehr wegzudenken. Eine Suchmannschaft, die Rettungshunde vorhält, bezeichnet man gewöhnlich als Rettungshundestaffel. Einheimische vs. ausländische RettungshundeWährend
es in hochentwickelten Ländern wie Deutschland, Österreich, den
Niederlanden, der Schweiz, Spanien oder den USA sehr viele
Rettungshundestaffeln gibt, so dass eine flächendeckende Versorgung
gewährleistet ist, sieht dies gerade in den ärmeren Ländern völlig
anders aus. Die Folge ist, dass bei Erdbeben, Tsunamis und anderen Katastrophen Rettungshundeteams aus dem Ausland eingeflogen werden müssen. Diese stehen vor enormen Problemen: Hunde und Hundeführer sind häufig nicht akklimatisiert, sprechen die Landessprache nicht und sind ortsunkundig. Sie müssen sich nach einer Voralarmzeit von meist um die 6 Stunden am Flughafen einfinden und haben häufig viele Stunden dauernde Flüge vor sich. Im Zielland angekommen, müssen Transportprobleme gelöst werden – Straßen sind zerstört, Helikopter oder Fahrzeuge nicht zu bekommen, es dauert mitunter Stunden, bis die Helfer das Einsatzgebiet überhaupt erreichen. Damit wird der große Vorteil der Rettungshunde, ihre schnelle Sucharbeit, zunichte gemacht. Man rechnet mit einem Zeitfenster von 72 Stunden von der Verschüttung an, in dem noch lebende Personen gefunden werden können und der Einsatz der Hunde sinnvoll ist. Innerhalb der ersten Stunden sinkt die Chance auf Lebendfunde exponentiell. In den Tropen muss das Zeitfenster oftmals noch enger gesteckt werden, da bereits kleine Verletzungen in kürzester Zeit zu lebensgefährlichen Infektionen führen können. Zu bedenken ist zudem, dass die Bergungsarbeiten, um eine verschüttete Person zu retten, auch mit modernen Hilfsmitteln viele Stunden dauern können und beim Einsatz von (oft ausschließlich vorhandenen) primitiven Werkzeugen oftmals zum Scheitern verurteilt sein müssen. Die
Hilfsorganisationen der (rettungshunde-)reichen Staaten investieren
viel Geld und Aufwand in die Bereitstellung von Hilfsmannschaften für
Erdbebeneinsätze im Ausland. Diese Anstrengungen lohnen sich für
jeden einzelnen geretteten Menschen. Die Vorteile liegen auf der Hand: Die Rettungshunde sind schnellstens vor Ort. Sie haben dadurch die Möglichkeit, in den ersten Stunden nach einem Beben sehr viele noch lebende Menschen zu orten. Beispiele aus der näheren Vergangenheit aus dem Iran oder Indonesien beweisen den Erfolg dieses Konzepts.(http://www.sar-germany.de/?site=aktuell) Die Hunde sind an das Klima angepasst und ihr Immunsystem mit den Krankheitserregern des Landes vertraut. Die Rettungsmannschaft spricht die Landessprache und ist mit den kulturellen Gepflogenheiten bestens vertraut. Wichtige Ressourcen wie Transportfahrzeuge, Helikopter, Flugplatzkapazitäten, sogar Lagerplätze, Brennmaterial und Lebensmittel werden nicht durch zu spät kommende fremde Hilfsmannschaften, die in der Ortung nur noch wenig Effektivität zeigen, in Beschlag genommen. Oftmals bricht das eigentliche Chaos in einem Katastrophengebiet erst aus, wenn es von Scharen von Fremdhelfern überschwemmt wird. Der Fachmann nennt das "Katastrophentourismus". Buchtipp: |
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