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Reisebericht Daniela Januar 2010

 

Fr, 15.1. - So, 17.1.

Mo, 18.1. - Mi, 20.1.

Do, 21.1. - Sa, 23.1.

So, 24.1. - Di, 26.1.

Mi, 27.1. - Do, 28.1.

Fr, 29.1. - Rückkehr

 

Montag, 18. Januar

Lakeside PokharaFuer heute haben wir einen ruhigen Tag mit Erledigungen in Pokhara eingeplant. So fuhren wir schon frueh morgens nach Lakeside und assen dort in einem Gartenrestaurant direkt am See unser Fruehstueck. Auch in Lakeside sind kaum Touristen unterwegs, gut es ist noch frueh am Tag. Wir kauften noch Brot in einer German bakery und Zimtschnecken fuer die Officebewohner. Wir gingen noch bis die Geschaefte oeffneten ein bisschen am Seeufer spazieren. Waehrend die Schwalben und weissen Reiher zu schnell fuer mich waren, gelang mir ein schoenes Bild von einem Eisvogel. 2010-01-18_08-03-28_Nepal_136_1.jpgJith kaufte Lebensmittel fuer unseren Aufenthalt in Shyauli ein, wir ein paar Snacks und Knabberkram. Im Stickereiladen holten wir die bereits bestellten und anbezahlen Staffel-T-shirts und die Aufnaeher ab, die wir gegen eine Spende in Deutschland an entsprechende Sammler abgeben wollen. Ausserdem besorgten wir noch die Gewinne fuer den Malwettbewerb, was wird noch nicht verraten! Noch ein paar andere Dinge mussten besorgt werden, und auch die ersten nachtraeglichen Weihnachtsgeschenke haben wir gekauft. Die Bauweise in Pokhara ist nicht besser oder erdbebensicherer als die in Kathmandu. Das katastrophale Beben in Haiti im Kopf, stellen sich einem die Nackenhaare auf, wenn man sieht, wie hier gebaut wird. Duerre Betonpfeiler mit nur vier Armierungseisen schaffen das Skelett fuer die Wohnhaeuser. Auch ohne Baustatiker zu sein faellt einem die haarstraeubende Unterdimensionierung der Tragfaehigkeit auf.

Den Rest des Tages verbrachten wir nach einer heldenhaften Taxifahrt zurueck im Office. Ingo und der Fahrer unterhielten sich lebhaft ueber die politischen Verhaeltnisse in Nepal. Die Situation ist alles andere als fest und niemand weiss, wie es weiter gehen wird, zumal die Verfassung immer noch nicht fertig ist und mehrere Regionen ernsthaft ihre Unabhaengigkeit ausrufen wollen, weil sie von der maroden Zentralregierung die Nase voll haben.

Kreisende VoegelIn der Thermik ueber dem Office kreisen jede Menge Geier, Milane und Bussarde, in der Schlucht nebenan scheint eine tote Kuh zu liegen. Rundum gibt es die schoensten Voegel, ein paar kann ich sogar fotografieren. Das Licht ist phantastisch und die Fotos haben alle eine phaenomenale Tiefenschaerfe. Axel und ich machen einen kleinen Spaziergang in die Umgebung, fotografieren und anschliessend sitzen wir mit Axel, Ingo, Jith, Phul Maya und der Frau vom Busfahrer auf der Terrasse vom Office und schauen Fotos und unterhalten uns. Stefanie hat ein Geschenk fuer Phul Maya mitgegeben, ueber das sie sich sehr gefreut hat. Auf einmal grosse Freude, der Strom ist wieder da. Alles besiedelt den Fernseher und den Computer, wir schicken unsere erste eMail ab und werden schliesslich vom Essen unterbrochen. Es gibt Dhal Bat, diesmal mit Brokkoli und Paprikagemuese. Wir packen unsere Sachen ein und abends sitze ich noch unten bei den Vermietern. 2010-01-18_12-39-49_Nepal_172_1.jpgDie Tochter ist da, sie war in Australien und spricht gut Englisch. Wir unterhalten uns ueber Sitten und Gebraeuche (insbesondere Hochzeitssitten) und die Unterschiede zwischen Deutschland und Nepal. Wir gucken noch viele Fotos, spielen mit der gestern zugelaufenen Katze und schliesslich werde ich zum Abendessen eingeladen, was fuer mich eine grosse Ehre ist. Schliesslich werde ich bei Brahmanen zu Gast sein (die aber sehr nett und sehr modern eingestellt sind).

2010-01-18_13-35-22_Nepal_181_1.jpgDie Nacht ist frisch und nicht ganz so kalt, wie befuerchtet. Morgen frueh um 7h steht der Jeep vor der Tuer und es geht endlich nach Shyauli weiter!

 

 

 

Dienstag, 19. Januar

2010-01-19_03-18-14_Nepal_182_1.jpgHeute stehen wir mit dem Hahnenschrei auf, noch bevor die Sonne richtig aufgegangen ist. Und siehe da, wir haben sogar Strom. Zaehneputzen auf der Dachterrasse mit Blick auf die rosa/orangen Annapurnaspitzen, wo kann man das sonst noch? Der Ausblick ist wirklich ueberwaeltigend. Hier kann man es aushalten! Den Sonnenaufgang ueber den Huegeln und das Himalayagluehen wird natuerlich auch fotografisch dokumentiert. Der zweite Morgen in Folge ohne Nebel! Ingo ist am unken, das kommt noch, wenn wir erst mal im Middim Khola Tal sind, und im Nebel wirds kalt… warten wir’s ab! Ich wette dagegen.

Zum Fruehstueck gibts Brot mit Yakkaese oder wahlweise Honig. Unser Gepaeck steht schon unten und da kommt auch schon Jith und sagt, der Jeep ist da. Noch schnell aufs Stehklo und los gehts! Der Jeep hat auch schon bessere Zeiten gesehen, die Stossdaempfer sind hinten so ziemlich im Eimer und Gurte hat’s ausschliesslich vorne. Der Fahrer hat sich sogar angeschnallt (und das heisst was in Nepal!). Vorne sitzen Ingo und der Fahrer, die Rueckbank teilen wir uns, Axel, Arjun (der zum Reparieren der Wasserleitung mitkommt) und ich. Wir fahren auf den Prithvi Highway Richtung Kathmandu und ueberqueren die neue Bruecke ueber die tiefe Schlucht des Bijayapur Khola. Seit letztem Mal haben sie die Zufahrt ausgebaut und man muss nicht mehr ueber eine grosse Spalte holpern. Wir fahren weiter Richtung Osten und koennen die Huegelkette sehen, vor der das zukuenftige Quartier der Staffel gebaut werden soll. Das Stueck Land selbst ist von der Strasse aus leider nicht zu sehen. In Lekhnath (uebersetzt = Tempelhuegel) biegen wir nach Norden in Richtung Begnas ab. Tatsache, hier ist Nebel, aber er gibt uns immer wieder den Blick auf die Annapurnas frei. Wir folgen der Strasse und es geht bergauf und der Strassenbelag ist nicht mehr befestigt. Jetzt beginnt so langsam das Off road Rodeo. Das wird noch schlimmer werden, wobei Ingo sich jetzt schon ueber seine Bandscheiben (oder wahlweise ueber den Jeep) beschwert und sich nacheinander Axel und Ingo bei diversen Bodenholpern die Koepfe am Handgriff ueber dem Fenster stossen.

Leider liegen Begnas und Rupa Tal im Nebel, wir koennen aber ueber die Wolkendecke gucken und sehen von hier oben aus die Berge. (Alles andere drumherum sind “just hills”, die zwischen 800 und weiter hinten 2000 m hoch sind). Wir haben nicht nur Fotos, sondern auch Videos von der Fahrt gedreht, und ich habe die Kamera dabei unnatuerlich ruhig gehalten, das Geschaukel kommt gar nicht so richtig raus. Insgesamt ist die Piste besser als beim letzten mal, hier muss wohl nach der Regenzeit ein Bulldozer gefahren sein, der alles etwas eingeebnet hat . Ausserdem ist es extrem trocken und all die Matschkurven und Furten sind trocken. Trotzdem immer noch ein Erlebnis fuer Schwindelfreie. Wir haben eine neue Geschaefsidee entwickelt… fuer Offroadfans koennte man hier eine Tour nach Ram Bazaar gegen Geld anbieten.

Wir sehen Flussbetten, die noch nie vorher ausgetrocknet waren und staubtrockene Reisfelder. Die Baeume sind sehr licht und verlieren durch die Trockenzeit ihr Laub (das tun sie aber jedes Jahr.) Touristen gibts hier gar keine… auf halber Strecke machen wir Pinkelpause (Dame rechts, Herren links) und ich kann von meinem “stillen Oertchen” aus eine wunderbare Fernsicht in die Just Hills und die dahinter liegenden Annapurnaspitzen geniessen. Wir lassen den Gegenverkehr (Linienbus!) passieren und fahren das letzte Stueck bis Ram Bazaar. 2010-01-19_05-01-01_Nepal_201_1.jpgDie letzten paar km werden hier auch “Waschbrett” genannt und so fuehlt es sich auch an. In der Flussfurt vor Ram Bazaar steht ein Bus, der gerade gewaschen wird (wer rechnet hier auch mit Verkehr!) und der Busfahrer scheint oben im Ort zu sein und wird mittels Handy und Gehupe vom Busfahrerassistenten herbeizitiert. Schwupp, sind wir durch die Furt und noch ein paar Meter, da gehts nicht mehr weiter, den ab der Haengebruecke muessen wir zu Fuss laufen.

2010-01-19_06-03-37_Nepal_209_1.jpgFast die ganze Staffel mitsamt der beiden Hausmeisterinnen sind als Porter gekommen. Ich weiss nicht, ob das Zufall ist, aber die beiden Frauen kriegen ausgerechnet die schwersten Gepaeckstuecke. Ich bin jedenfalls beeindruckt, wie scheinbar muehelos sie alles nach Shyauli tragen und dabei noch ueber lose Steinwaelle balancieren, ohne Stock und ohne ins Wasser zu fallen.

2010-01-19_06-36-48_Nepal_221_1.jpgDer Fluss hat wirklich sehr wenig Wasser, viele der Seitenarme, die im November noch knietief oder noch mehr Wasser fuehrten, sind staubtrocken. So muessen wir nur 3 Flussarme ueberqueren und schon ist Shyauli in Sicht. Der Weg kommt mir kuerzer vor als beim letzten Mal. Es ist schon irre warm hier im Tal, nach der ersten Flussquerung entkleiden wir uns (nur ein bisschen natuerlich). Kein Nebel mehr! Hatte also doch Recht! Kurz vor Shyauli sehen wir auch die Naturzerstoerung durch die neue Trasse, die eine Piste nach Nalma ergeben soll (ob sie es wirklich bis dort schaffen werden, ist fraglich aufgrund der komplizierten Topographie weiter Flussaufwaerts). Jetzt sieht man vor allem viel Staub, den Bulldozer, der Laerm macht und diverse Erdrutsche, die die Arbeiten ausloesen. Wieviele Baeume ihr Leben lassen mussten, weiss kein Mensch. Die Piste wird fuer Jeeps, Traktoren und Motorraeder befahrbar sein. 2010-01-19_07-09-30_Nepal_238_1.jpgAlle Anrainer, die diese Strasse mit Vehikeln benutzen wollen, muessen sich an den Reparaturkosten nach der Regenzeit beteiligen und gut 250 Euro pro Jahr Roadtax zahlen. Die Piste wird oberhalb von Shyauli hindurchfuehren. Der neue Weg wird gut fuer die Anwohner und die Geschaeftsleute sein, aber das lose Sediment oberhalb und unterhalb der Piste wird bei jeder Regenzeit etliche Bergrutsche verursachen und die Strasse unpassierbar machen. Das wird sich auch in den naechsten 10 Jahren kaum aendern. Ob die Piste fuer Shyauli eher vorteilhaft sein wird oder mehr Nachteile bringen wird, steht noch nicht fest. Leider wird die Piste eine echte Strassenanbindung nicht ersetzen koennen, so dass der Standortwechsel nach Pokhara genau so dringlich ist wie zuvor. Die Bauern oberhalb von Shyauli haben jedenfalls schon mal angefangen, die Baeume zu faellen.

In Shyauli machen wir erst mal Mittagspause. Nach und nach trudeln die Hunde ein. Praechtig sehen sie aus, vor allem Aldo und Dunston haben sich von schlaksigen Junghunden zu gut proportionierten Prachtkerlen entwickelt. Einer der ersten Wege fuehrt natuerlich zu Helga’s Hundehuette. 2010-01-19_07-26-58_Nepal_242_1.jpgDie sieben Welpen haben die Augen auf! Sie sind alle fit und munter. Ingo legt dann erst mal die Fuesse hoch, wir bringen unsere Sachen in den Schlafraum und dann machen Axel und ich erst mal einen Spaziergang ueber das Gelaende, begutachten Garten, Teiche, machen einen Spaziergang runter zum Fluss, dann rauf zum kleinen Tempel und hinten rum wieder zurueck zur ehemaligen Schule. Wir machen viele Fotos, aber es bluehen kaum Blumen, die Baeume sind abgeerntet und es gibt nur wenig Voegel und Schmetterlinge – noch nicht mal Spinnen in den Baeumen! Dafuer ist es ziemlich warm, T-shirt-Temperaturen. Das veranlasst Axel, eine Dusche zu nehmen. Allerdings ist das Wasser kalt. Er wusste nicht, dass er erst mal haette Laxmon fragen sollen, der die Solarwasseranlage bedient.

2010-01-19_09-05-02_Nepal_246_1.jpgNachmittags werden alle Staffelmitglieder zusammengerufen und wir packen die Sachspenden aus. Stabtaschenlampen und Stirnlampen als Sachspende von unserem Verein, Halsbaender, Leinen und Geschirre von einer Freundin und dann natuerlich die ganzen Sachspenden von der Salzburger Lawinenstaffel. Das war wie Weihnachten, ueberall leuchtende Augen! Die groessten Staffelmitglieder bekamen die Fleece – und Einsatzjacken, auch wenn die Aermel zu lang sind, strahlende Gesichter ueberall. 2010-01-19_09-07-30_Nepal_248_1.jpgDie Abseilgeschirre wurden direkt an Laxmi und Aldo ausprobiert, Aldo war ganz gelassen, aber Laxmi war schon ziemlich beeindruckt. Die menschlichen Abseilgeschirre werden sie demnaechst an der Felswand unterhalb vom Staffelgelaende ausprobieren. Vier Bergsteigerhelme gingen in den Besitz der Staffel ueber, die Kenndecken kommen zum Training gerade recht und die Rucksaecke, die woertlich fuer “koennt ihr danach entsorgen, die sind nur zum Transport” gedacht waren, erweisen sich hier taeglich als begehrtes und nuetzliches Zubehoer. Sie haben mittlerweile etliche Touren nach Ram Bazaar und zurueck hinter sich und transportieren alles von Hundefuttersaecken ueber Huehnereiern bis zu neuen Hundedecken. Ganz vielen Dank von der gesamten HRDSN fuer diese Spende! Leider konnten wir wegen zu viel Uebergepaeck nicht alles mitnehmen, 10 kg warten auf den naechsten Transport.

Danach verschwanden die Staffelmitglieder oben in ihren Räumen und liessen die Hunde aus dem Auslauf, sie haben nämlich den kompletten Sportplatz hundesicher eingezäunt und wenn die Hunde Pause haben, werden sie dort sicher untergebracht. Etwas später hört man Clicker, ich gehe gucken, sie sind am trainieren, ein paar kleine Gehorsamsübungen, Bellen auf Kommando, kleine Suchen, Tricks usw.. Es juckt mich in den Fingern und ich freue mich auf morgen. Mit Nagendra verabreden wir das Training fuer 8 Uhr früh. Heute Abend gibt es wieder ein leckeres Dhal Bat, und um 19.30 verschwinden wir in der Heia (um gegen 2h wieder aufzuwachen und nicht einschlafen zu können…)


Mittwoch, 20. Januar

2010-01-20_04-34-41_Nepal_303_1.jpg   2010-01-20_04-46-47_Nepal_310_1.jpgHeute früh nach dem Frühstück ist erst mal Hundemedizin angesagt. Nacheinander kommen die Hundeführer mit ihren Hunden und werden geimpft. Der Impfstoff aus Kathmandu ist von einer internationalen Pharmafirma, die auch bei uns gängig ist. Leider gibt es keinen Kombinationsimpfstoff, sondern Tollwut und der Rest sind getrennt. 2010-01-20_05-31-31_Nepal_321_1.jpgIch zeige sowohl Laxmon als auch Nagendra, wie die Impfstoffe aufgezogen werden und wie man die Hunde subcutan spritzt, denn wenn ich weg und die Welpen alt genug sind, müssen sie diesen Job übernehmen. Von unseren ehemaligen vier Hunden gibt es Impfpässe, die ich eintrage, aber von den beiden Kurzhaar existieren nur Gesundheitsbescheinigungen. Sicherheitshalber werden beide ebenfalls noch einmal nachgeimpft. Beide “Assistenten” haben schnell den Dreh raus und impfen die restlichen Hunde unter meiner Aufsicht. Danach sind die Welpen dran, jeder einzelne wird aus dem Nest genommen, gewogen, mit Panacur gegen Würmer versorgt und gechipt. Damit sie nicht verwechselt werden, haben sie auf Katrins anraten von jedem Welpen eine Skizze mit der Fellzeichnung angelegt. Auf der Rückseite stehen die Wiegedaten und die jeweiligen Gewichte und jetzt auch die Entwurmungsdaten. Jeder Welpe bekommt nun einen Impfpass mit der Chipnummer ausgestellt, das geht hier wie am Fliessband!

Danach gehen wir rauf in den alten Hundeauslauf, wo Susi und Sara unter der Aufsicht von Kagendra leben. Beide sehen jetzt älter aus als letztes Jahr, man merkt, dass Hunde hier in Nepal aufgrund des Klimas und der starken UVstrahlung viel schneller altern als in Europa, genau wie die Menschen. Beide sind etwas zu dünn und sie bekommen neben der Impfung jeder eine Wurmkur. Bis zum Lunch sind wir fertig mit der Hundesprechstunde und gehen wieder runter, um Pause zu machen, die Nepali essen jetzt und wir waschen unsere Dreckwäsche. Und schwätzen ein bisschen. Anschliessend gehen wir hoch in die "Telefonzelle", das ist ein Pavillon auf einer Felsnase am südlichsten Punkt des Geländes.2010-01-20_07-10-10_Nepal_343_1.jpg Hier gibt es manchmal ein Internetsignal. Ingo tut sein bestes und hat auch kurz ein Internetsignal. Er telefoniert mit Jith, damit er die grossen Mails runterholt und wir hier mailen können. Die blockieren nämlich alles. Ausserdem soll Jith darauf achten, ob Streik ist, und uns dann Bescheid geben. Wir selbst haben mit unseren Handies hier keinen Empfang.

 

Dann sitzen wir vor dem Restaurant und Helga kommt an und ist ganz aufgeregt, als wollte sie uns was mitteilen. Da auch ihre Welpen quaeken, geh ich mal nachschauen. Und siehe da, ein Welpe ist aus der Hütte gepurzelt, vermutlich weil er noch an einer von Helgas Zitzen hing, als sie die Hütte verliess. Die Welpen sind munter und krabbeln in der Hütte rum wie ein Ameisenhaufen.

2010-01-20_10-23-43_Nepal_381_1.jpgUm 14 h ist medical training angesagt. Ich erkläre die Verwendung der mitgebrachten Medikamente und schliesslich bringt Laxmon noch einen ganzen Schwung Medikamente, die ich beim letzten Mal mitgebracht hab. Kagendra notiert auf Nepali, wofür die Medikamente sind und wie sie dosiert werden. Wir kontrollieren die Verfallsdaten, vieles wird bald ablaufen, so dass wir im Herbst, wenn die nächste Reise ansteht, wohl wieder neue Mittel mitbringen müssen. Einiges ist zum Glück auch in Nepal erhältlich, ganz besonders wichtig Mittel gegen Parasiten, die auch gegen Herzwürmer helfen, und Antibiotika. Auch Breitbandwurmmittel kann man hier beim Tierarzt kaufen. Als ich die Verwendung erkläre, fangen auf einmal alle an zu lachen. Die Junghunde sollen vierteljährlich, die älteren halbjährlich entwurmt werden – genau, wie die Nepali das mit sich selbst machen!!! Das ist zumindest leicht zu merken!

2010-01-21_06-18-00_Nepal_445_1.jpgDanach gehen wir rauf auf den ehemaligen Schulhof und trainieren mit den Hunden nach all der Theorie. Die Hunde gehorchen alle sehr gut, kommen sofort und lassen sich gerne Halsbänder und Leinen dran machen. Die Hunde werden an Bäumen und Tischen angebunden, während immer einer arbeitet. Aldo wird fuer das Bellen geklickert, das Kommando dafuer ist “Boukh”. Sie machen Sitz, Steh, Platz in allen Varianten und Dunston liebt es, Pfötchen zu geben. 2010-01-20_12-44-40_Nepal_438_1.jpgSie sind wirklich gute Teams geworden. Hunter und Aldo beissen spielerisch ständig in Hände und Jacken, das sollte abgestellt werden. Ansonsten zeigen sie ein phantastisches Training, die Hunde zeigen sehr viel Eigeninitiative und es wird eine Freude sein, ihnen noch mehr Ideen zur Umsetzung zu geben. Das Trailing gefällt mir sehr gut, sie machen Intensities mit viel Motivation, die beiden Jagdhunde schreien regelrecht, wenn der Runner wegläuft und sie suchen die kurzen Spuren kreuz und quer über das Gelände mit hoher Konzentration und ebenso hohem Tempo. Hunter gefällt mir besonders gut, er arbeitet sehr spurtreu und findet auch die Person, die sich am Ende der Spur in einem Gebäude versteckt hält. Maggie ist ebenfalls sicher, wenn auch nicht ganz so spurtreu. Laxmon macht mit Aldo eine Eigensuche, er legt ihn einfach frei ab, verschwindet um diverse Ecken ausser Sicht und pfeift dann, Aldo sucht und findet ihn. Ich bin wirklich begeistert. 2010-01-20_12-03-40_Nepal_399_1.jpgEs juckt mich in den Fingern und ich frage Nagendra, der neben mir steht und alles wie ein stolzer Vater betrachtet, wann wir morgen mit dem Training beginnen sollen. Wir wollen morgens trainieren und nachmittags die Videos von den Anzeigen gucken, aber später überlegen wir es uns doch anders. Bislang rennen die Hundeführer ihren Flächenhunden noch hinterher, und deswegen wird es höchste Zeit, dass die Hunde eine Anzeige lernen. Sie sind halt gerade in schwierigem Gelände erheblich schneller als die Hundeführer, und dann das Opfer zu finden, dürfte in der Realität etwas schwierig werden.

Nach dem Abendessen, Nudeln mit scharfer Tomatengemüsesosse (für Axel etwas zu scharf, für mich noch im Ok-Bereich) versuchen Axel und Ingo die ganzen Fotos und Videos von Axels Handykamera auf das Laptop zu laden. Ein paar von den Jungs warten gespannt auf das Resultat, aber es klappt und klappt einfach nicht. Nach einer halben Stunde geben die Jungs die Warterei auf und nach über einer Stunde auch Ingo. Es geht halt nicht. Auf mein ausdauerndes Betteln hin wollen wir die Videos schon mal vorher ansehen, auch wenn Ingo keine Lust mehr hat. Das war eine gute Idee, wir kriegen sie nämlich stundenlang nicht zum Laufen und erst als wir sie von der CD auf die Festplatte downloaden, laufen sie ab. Da waren wohl doch Kratzer auf den CD’s. Die Zeit während der endlosen Download und Abspielversuche vertreiben wir uns mit dem Erzählen von Witzen (da waren auch einige nicht so stubenreine dabei…) und ich mache ein Bild vom Mond, der derzeit auf ¼ zunehmend steht und hier in Nepal auf dem Rücken liegt.

2010-01-20_08-27-01_Nepal_355_1.jpgAls wir schliesslich ins Bett wandern, sitzt an der Hausecke noch so eine von den schönen Riesenradnetzspinnen und ich versuche, ihre Augen im Dunkeln zum Funkeln zu bringen (die sollen ja so aussehen wie Saphire). Naja, ein bisschen… Es scheint offenbar Frühling zu werden, heute waren schon viel mehr Vögel zu hören und zu sehen, auch wenn die Nacht noch recht frisch ist.

 

 

 

 

 

Fr, 15.1. - So, 17.1.

Mo, 18.1. - Mi, 20.1.

Do, 21.1. - Sa, 23.1.

So, 24.1. - Di, 26.1.

Mi, 27.1. - Do, 28.1.

Fr, 29.1. - Rückkehr

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